Unser ehemaliger Schulhund Redondo          (*01.01.2010-+08.03.2019)


Schulhund in der Ausbildung

Klassenkamerad mit feuchter Schnauze

 

„Sei leise, denk an Redondo“, ermahnt ein Junge einen seiner Mitschüler. Seit Jennifer Ferreira, Lehrerin unserer Schule, ihren Beagle-Mix Rüden mittwochs ein paar Stunden mit in den Unterricht bringt, geht es ruhiger und entspannter zu.

 

Während des Unterrichts ist es weniger nötig regelnd einzugreifen; das tun die Schüler selbst. Bevor Redondo das Klassenzimmer betritt, wurde der Raum bereits von Schülern gekehrt, damit nichts mehr am Boden liegt, was er aufnehmen könnte. Die Kinder und Jugendlichen - mittlerweile alle Fans des freundlichen, gelassenen und verschmusten Vierbeiners - achten selbst darauf, dass die vereinbarten Regeln eingehalten werden: Nicht rennen, nicht schreien, den schlafenden Hund in Ruhe lassen.

Damit sich Redondo positiv auf den Unterricht auswirkt, müssen natürlich gewisse Rahmenbedingungen stimmen. Er und seine Halterin Frau Ferreira befinden sich in der Ausbildung zum Therapie- bzw. Besuchshund in der Hundestaffel der Malteser e.V.,  wo er lernt in verschiedensten Situationen belastbar und stets freundlich zu sein. Neben diesen zahlreichen praktischen Inhalten für das Mensch-Hund-Team, gilt es ebenso eine Reihe theoretischer Bereiche abzudecken. Ende des Jahres werden beide die anderthalbjährige Ausbildung beenden und gemeinsam die praktische und theoretische Prüfung ablegen. Für beide werden regelmäßig Fortbildungen folgen.

 

Der Hund steht während des Unterrichts nicht im Mittelpunkt. Mit Wassernapf und Decke ausgestattet, ist er im Raum und wirkt wie selbstverständlich positiv auf das Klassenklima und den Unterricht ein. Wenn er mag, darf Redondo im Raum umhergehen, gespielt wird jedoch während des Unterrichts nicht. Auch im Naturwissenschaftsunterricht hat Redondo bereits einige Auftritte erfolgreich absolviert und im zoologischen Themenbereich aktiv mitgewirkt.

Die Lehrerin stellt fest, dass die Kinder insgesamt ruhiger sind als an den übrigen Tagen. Außerdem gehen sie freundlicher miteinander um, helfen einander mehr, zeigen mehr Emotionen und lernen konzentrierter. Die Erklärung: Der ruhige, liebenswerte Hund wirkt entspannend auf die Atmosphäre, fördert das Lernumfeld. Dass die Kinder den Vierbeiner auch streicheln dürfen, versteht sich von selbst. 

  

Ziel unserer Schule ist es, den Kindern ein tragfähiges Sozial- und Lernverhalten zu vermitteln. Gegenseitige Wertschätzung und Fairness spielen eine zentrale Rolle. Da die tiergestützte Pädagogik dabei eine hilfreiche Unterstützung sein kann, ist die Schulleitung offen für solche Projekte. Der Schulelternbeirat und der Förderverein zeigen sich in hohem Maße aufgeschlossen und unterstützen das Mensch-Hund-Team sowohl moralisch als auch finanziell. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle.

  

Die Schulgemeinschaft ist sich einig, dass sie auf Redondo nicht mehr verzichten möchte. Die Kinder sagen: „Es ist immer schön, wenn er da ist“. Sie hoffen, dass er noch lange mitkommen kann.