Ein Blogbeitrag von S. Wöllstein
Am letzten Donnerstag im April war es wieder soweit: Die an DRS beliebten, bundesweit stattfindenden Aktionen Girls’ Day und Boys’ Day nutzten insgesamt 110 Schüler*innen der Klassenstufen 5 bis 10, um neue Erfahrungen für ihre Berufs- und Lebensplanung zu sammeln und ihre Interessen und Begabungen auszuprobieren.
Und dies im Geschlechterrollentausch! Denn dies war die klare Vorgabe. Mädchen können am Girls’ Day ganz gezielt Einblicke in die eher von Männern besetzten Bereiche Handwerk oder Technik und Naturwissenschaften erhalten. Im Gegenzug dazu können die Jungs am Boys’ Day in die Bereiche Erziehung, Soziales, Pflege und Gesundheit - bislang eher typische Mädchenberufe - reinschnuppern. Somit reichte die berufliche Bandbreite bei den teilnehmenden Schülern der DRS vom Handwerk (Baugewerbe, Schreinerei, ...) über Dienstleistungen (Erzieher, Polizei, Stadtverwaltung, Kranken- und Altenpflege) bis hin zu technischen Berufen (Elektroniker, Installateur, Mechatroniker).

So nutzte auch Julia (Klasse 6d) diesen Tag, um in einer Schreinerei den Beruf des Tischlers kennenzulernen. Besonders gut gefielen ihr die abwechslungsreichen Abläufe und Aufgaben auf einer Baustelle. Dort wurden u.a. die eingesetzten Fenster verfugt. „Dass ich dabei selbst mal mit der Acrylspritze die Fenster abdichten durfte, fand ich super!“, resümierte Julia.
Auch Noée, ebenfalls Klasse 6d, zeigte sich begeistert von ihrem Praxistag, den sie bei der Firma Allit in Bad Kreuznach verbrachte. Die Herstellung und Verarbeitung der Kunststoffbehälter beeindruckten sie dabei besonders. „Es war total interessant zu sehen, wie die Maschinen funktionieren. Außerdem fand ich klasse, dass ich viel mithelfen konnte. Der Tag verging wie im Flug!“

Auch für Mattes, Klasse 6b, war die Teilnahme am Boys` Day eine Bereicherung. Er verbrachte seinen Praktikumstag im Labor des Glantal Gesundheitszentrums in Meisenheim. Die Tätigkeiten reichten von den Abläufen bei Blutuntersuchungen bis hin zum Einscannen und Dokumentieren der Ergebnisse. Besonders interessant fand er, wie eine Zentrifuge funktioniert und die Stoffe im Blut voneinander getrennt werden. „Es hat mir sehr gut gefallen, die ganzen Abläufe im Labor kennenzulernen. Zum Schluss haben wir dann noch einige Experimente gemacht. Toll war auch, dass ich selbst mal mit dem Mikroskop Blut untersuchen durfte!“, resümierte Noah.
Diesen Erlebnissen nach zu urteilen kann der Girls´ und Boys´ Day gemäß den Worten von Bundesminister Robert Habeck dazu beitragen, neue „Denkanstöße zu liefern, "Out-of-the-box-Denken" zu fördern und nachhaltig neue Wege für Unternehmen und den Nachwuchs von morgen vor dem Hintergrund einer geschlechterneutralen Berufswahl“ mitzugestalten.