Als am 8. März 2021 unsere Schule wieder nach dem Lockdown ihre Pforten aufmachen durfte und die Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe im Wechselunterricht das DRS-Gelände betreten konnten, war die Freude riesengroß. Endlich mal wieder die Klassenkameraden sehen, endlich mal wieder den Schulhof unsicher machen (wenn auch verhalten, im Sicherheitsabstand und mit Maske), endlich mal wieder den Lehrkräften zeigen, was man so alles im Lockdown an Hausaufgaben erledigt hatte – und was nicht. Schließlich waren die letzten Wochen und Monate für viele Kinder eine große Herausforderung und die virtuellen Chats nur ein bescheidener Ersatz für das persönliche Unterrichten im Klassenraum. Denn nichts kann den direkten Kontakt zwischen Lehrern und Schülern wirklich gleichwertig ersetzen. Besonders wenn es um Erklärungen und die Einführung in neue Themen geht: „Für mich war es oft schwierig, den Aufgaben in Mathe zu folgen, zumal ich nicht so gut in dem Fach bin und im normalen Unterricht mehr Fragen stellen kann, auch an meine Mitschüler. Das war am Bildschirm nicht so einfach möglich!“, erzählte ein Schüler der Klassenstufe 5 und eine Mitschülerin ergänzte: „Für mich war es in Englisch blöd. Ich habe manchmal die Lehrkraft nicht richtig verstanden und mich auch nicht so getraut nachzufragen. Normalerweise sprechen wir im Unterricht ja oft alles gemeinsam nach, das geht virtuell nicht so gut, weil das häufig auch so undeutlich ist.“ Wer in einem Fach gut mitkommt und alles leicht versteht, hatte sicherlich auch virtuell keine Probleme, wie ein Sechstklässler stolz betont: „Also für mich war das überhaupt kein Problem im BBB! Ich bin eh gut in Mathe und Deutsch, deshalb hat es für mich keinen großen Unterschied gemacht – zumal mein Internet auch einwandfrei funktionierte. Was mir halt gefehlt hat, das waren meine Klassenkameraden. Zuhause war es oft recht langweilig!“
Mag es in den ersten Wochen des Lockdowns noch spannend und interessant gewesen sein, morgens vier Stunden (mehr war nicht erlaubt) vor dem Bildschirm zu verbringen und die Lehrerinnen und Lehrer virtuell zu erleben, so war das spätestens ab Februar und nach den Zeugnissen nur noch ein eher fader, wenn auch notwendiger Ersatz. Aber eben doch viel, viel besser als gar kein Unterricht! Dank Moodle, Big Blue Button (kurz BBB) und funktionstüchtigem Internet - zumindest vielerorts - konnte der Lockdown dieses Mal seitens unserer Schule gut aufgefangen werden. Zum Glück wurden bei uns alle – SchülerInnen wie LehrerInnen – rechtzeitig bereits ab November 2020 umfassend und ausführlich bei Moodle angemeldet und in die Möglichkeiten der virtuellen Unterrichtsplattform eingewiesen. Das hat sich dann ab dem 4. Januar 2021 bewährt und es konnte zügig und nach kleineren Startschwierigkeiten mit dem Unterrichten im BBB-Chat angefangen werden. Einstimmiges Fazit von Lehrkräften und Schülern: Virtuelles Unterrichten ist eine gute Option, wenn Schule live z.B. wegen eines Lockdowns nicht möglich ist – aber langfristig kein Ersatz für persönliches Unterrichten und munteres, quicklebendiges Schulleben.