Cooler Geschichtsunterricht der Klasse 8a

Ein Projekt der ganz besonderen Art führt zurzeit die Klasse 8a unter der kundigen Leitung ihrer Klassenlehrerin Frau Jennifer Ferreira durch, denn der aktuelle Geschichtsunterricht findet nicht nur in der Schule statt, sondern auch im Freilichtmuseum Bad Sobernheim mit Unterstützung von Frau Monika Ebers (Museumspädagogin und stellvertretende Museumsleitung).

Wichtigstes Ziel von Frau Jennifer Ferreira ist es, dem Fach Geschichte eine neue Dimension zu verleihen und das schulische Lernen um ein selbstbestimmtes, forschendes Lernen am Objekt sowie um eine Erweiterung des Verständnisses von historischen Quellen zu ergänzen. Bisher sollten sich die SchülerInnen während des Museumsunterrichts mit den einzelnen Baugruppen vertraut machen, Objekte aus dem Museum deuten und analysieren sowie ein Gespräch mit einem "Zeitzeugen" zu Themen wie Handwerk, Technik, Haushalt, Kindheit, Landwirtschaft, Tiere/Tierhaltung vorbereiten und durchführen. Die einzelnen Themen werden den SchülerInnen der Klasse in Form von Referaten vorgestellt.

Das Lernen im Museum unterscheidet sich vom Lernen in der Schule vor allem durch die Anwesenheit von originalen und dreidimensionalen Objekten. Der Lerngegenstand kann im Freilichtmuseum im wahrsten Sinne des Wortes "begriffen" werden. Diese sinnlichen Zugänge zu einer Thematik sowie ganzheitliche Erlebnisse und emotionale Erfahrungen sind im Schulalltag sonst schwer zu ermöglichen. Zudem bietet das Museum eine einzigartige Möglichkeit, bestimmte Konstruktionen von Wahrnehmungen und Präsentationen zu hinterfragen: Was wird in dem Freilichtmuseum gesammelt und warum? Welche Objekte gelten als sammlungswürdig und welche werden niemals "museal"? Wie werden die Objekte präsentiert, welche Zusammenhänge werden aufgezeigt, welches Zeitbild wird dadurch vermittelt und wer entscheidet darüber? Wie sah demnach der Alltag der Menschen „früher“ aus? SchülerInnen erlangen so im Rahmen des Unterrichts eine grundlegende Museumskompetenz und erfahren von den fünf zentralen Aufgaben eines Museums: dem Sammeln, Bewahren, Erforschen, Präsentieren und Vermitteln. Sie werden durch ihr erworbenes Wissen über die Dinge und den Umgang damit befähigt, sich ihre direkte kulturelle Umgebung selbstständig zu erschließen und von der Institution Museum lebenslang als Bildungsort zu profitieren. Diese Kompetenz kann nur in der Institution Museum selbst erworben werden“, erläutert Frau Jennifer Ferreira das spannende Projekt. Die Schwerpunkte des Projekts liegen auf Themen wie Kindheit, Landwirtschaft, Haushalt(-stechnik), Handwerk, Tiere/ Tierhaltung, Natur und Umwelt sowie Technik (Mobilität). Die SchülerInnen werden sich dabei immer wieder neu mit historischen Quellen auseinandersetzen und dabei das dreistufige Interpretationsschemna zur Deutung von (Kunst)Werken nach Erwin Panofsky anzuwenden lernen. Da dürfen Leistungsüberprüfungen natürlich nicht fehlen!

 

Alle Mitglieder der 8a besitzen nun einen eigenen Museumsausweis und müssen sich auch im Museum an die aktuellen Hygieneregeln halten.

Wir sind gespannt, wie das Projekt weitergeht und was die Schülerinnen und Schüler dazu sagen werden. Schließlich sind ja noch spannende Aktionen geplant. Klingt nach richtig viel Spaß! Da werden wir sicher öfter mal Mäuschen spielen und live aus dem Museum berichten.