Exkursion der 7d zum Museum für Mode und Tracht

Den krönenden Abschluss des Projektes „Mode-Bewusst-Sein - Auf dem Weg zu meinem ganz persönlichen Stil“ bildete für die 7d die Exkursion ins Museum für Mode und Tracht am 31. Januar 2019. Dieses ganz besondere Erlebnis konnte auch durch den heftigen Wintereinbruch nicht geschmälert werden. Denn das Museum befindet sich im saarländischen Nohfelden, wo der Schnee am Tag der Exkursion gut 40 cm hoch war. In dem Museum, das sich mit Kleidungsgewohnheiten unserer Vorfahren beschäftigt, wird Kleidung und Tracht mit den dazugehörenden Dessous und Accessoires von 1845 – 1920 ausgestellt. Auf einer Ausstellungsfläche von 123 qm sind ca. 200 Exponate zu sehen. Doch die Museumsleitung legt Wert darauf, dass die Exponate des Museums nicht nur repräsentativ für die Vergangenheit, sondern auch wegweisend für die Mode der Gegenwart und Zukunft sind. Oder um es mit der stellvertretenden Museumsleiterin, Rosel Böhmer, zu sagen: „Unsere Suche endet nicht mit Teilen aus der Vergangenheit und in der Regel ist das, was heute getragen wird, in zehn Jahren Geschichte. Denn Kleidung war und ist ein Kulturgut!“ In diesem Zusammenhang muss besonders die aktuelle Sonderausstellung „Hautnah – Geschichte der Damenunterwäsche“ erwähnt werden, die den Wandel der Unterwäsche von dem Unterbeinkleid bis hin zum Stringtanga und vieles mehr zeigt. Besonders die Herren der 7d waren beeindruckt, dass die kleinen Jungs noch vor 100 Jahren alltagstaugliche Kleidchen getragen haben und Unterwäsche, wie wir sie heute kennen, weitestgehend unbekannt war. „Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass früher alle so einen Einheitslook getragen haben und der Begriff Mode kaum eine Rolle gespielt hat!“, bemerkte Halil verwundert. Und Paul ergänzte grinsend: „Dafür haben die Leute sich damals sonntags richtig fein rausgeputzt und sind mit Anzug in die Kirche und später zum Frühschoppen gegangen!“ Weiterhin stellten die Schüler fest, dass die Männer früher mit dem so genannten „Vatermörder“, einem sehr harten und steifen Stehkragen, wahrscheinlich niemals Haltungsschäden bekommen hätten – allerdings wäre auch der Blick aufs Handy, so es dieses damals schon gegeben hätte, unmöglich gewesen. 

Für die Damen der 7d war natürlich auch die Hochzeitsmode von großem Interesse: „Echt krass, dass die Frauen noch bis weit ins 19. Jahrhundert hinein fast alle in Schwarz geheiratet haben und dass das Hochzeitskleid später leicht abgeändert als schickes Sonntagskleid getragen wurde. Einfach ein weißer Kragen drauf und schon sieht es anders aus!“, so Lisa voller Erstaunen. Daraufhin fügte Laura lachend hinzu: „Jetzt weiß ich endlich, was es bedeutet „unter der Haube zu sein“ ... schon komisch, dass eine verheiratete Frau immer so eine merkwürdige Kopfbedeckung tragen musste!“ Rosel Böhmer erinnerte uns in diesem Zusammenhang an das Kopftuch der Muslima, das ja auch heute noch viel zum Einsatz kommt. So viel zum Thema: Kleidung ist ein Kulturgut!

Viel Spaß hat es natürlich allen gemacht, dass man einige der Exponate auch anziehen durfte und dadurch ein besseres Gefühl für die Tragegewohnheiten unserer Vorfahren bekommen konnte. Dass so mancher Siebtklässler mit Zylinder und Frackrock richtig was her macht, zeigen die Bilder. Kleider machen eben Leute!