Engagement unserer Schüler beim Volkstrauertag

Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag und erinnert an die Kriegstoten und an die Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen. In der Bundesrepublik Deutschland wird dieser ehrwürdige Tag seit 1952 jährlich zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen. Bei diesem Feiertag handelt es sich um einen konfessionsübergreifenden Gedenktag, den jeder Mensch begehen kann: Christen, Moslems und Konfessionslose. Es ist ein Tag des Innehaltens, um sich an die Verstorbenen zu erinnern, insbesondere an die im Krieg Gefallenen und an Gewaltopfer. Der Gedenktag stellt zudem eine Warnung vor Gewaltherrschaft dar. Eine zentrale Gedenkstunde findet an diesem Tag auch im Bundestag statt, bei der vom Bundespräsidenten eine Rede gehalten wird. In vielen Bundesländern und Gemeinden finden ebenfalls Gedenkstunden statt, häufig werden Kränze niedergelegt. Also kein einfacher Tag für junge Menschen aus unseren Breitengraden, die bis dato von Kriegen und Gräueltaten verschont worden sind. Und erst recht kein einfacher Tag für Teenager aus Ländern wie Syrien oder Afghanistan, um nur einige zu nennen, in denen nach wie vor Krieg und Terror den Alltag bestimmen. Umso schöner, dass gerade zwei junge Migranten aus Afghanistan, Muhammed und Gulajan N., am diesjährigen Volkstrauertag, dem 19. November 2017, zusammen mit ihrer Mitschülerin Gloria I.(alle drei wohnhaft in Odernheim) am Denkmalplatz in Bad Sobernheim ihren Beitrag geleistet haben.

Unter Leitung und Mitwirkung von Frau Westenberger-Templin trugen die drei jungen Menschen das anschließende Gedicht „Krieg und Frieden“ von Ingeborg Görle nicht nur vor – sie kommentierten es auch nach vorgegebenen Rahmentexten ihrer Lehrkraft:

„Noch von zehn bis fünfzehn Jahren kannten wir Krieg in Deutschland nur aus Erzählungen von Eltern und Großeltern, wenn sie von vergangenen Zeiten sprachen. Dazu passt der erste Teil des Textes `Krieg und Frieden´ besonders gut.“ 

 

Krieg und Frieden

(von Ingeborg Görle, 18.12.1995):

 

Krieg ist etwas

im Fernsehen

man kann es abschalten

 

Krieg ist etwas

in der Zeitung

man kann Salat drin einwickeln

 

Krieg ist etwas

das die Alten erlebt haben

man kann´s nicht mehr hören

 

„Heute kommt der Krieg wieder näher. Durch Menschen, die vor ihm fliehen und über ihn berichten, und durch Terrorakte, die auch in unserem Land stattfinden. Das zeigt, wie wichtig der zweite Teil des Gedichtes ist.“

 

KRIEG IST MEISTENS

WEIT WEG

 

Frieden ist nichts

was man mal

anschalten kann

 

Frieden ist nichts

was sich schnell

auswickeln lässt

 

Frieden ist nichts

was man Jüngeren oder Älteren

überlassen soll

 

FRIEDEN BEGINNT IMMER GANZ NAH  

 

„Krieg und Frieden gehen uns alle an. Wir erinnern uns derer, die im Krieg verstorben sind, und ehren sie, indem wir uns für den Frieden einsetzen.“