Seit über vier Jahren hat sich Max Bretscher, der in Rapperkreisen als Demax bekannt ist, dem schnellen, rhythmischen und markanten Sprechgesang verschrieben. Und er ist mit seinen 18 Jahren schon richtig erfolgreich, wie auf seinem eigenen You-Tube-Kanal „RapperZone“ zu hören und zu sehen ist. Doch der Reihe nach. Wir haben nämlich Demax, der gerade seinen Schulabschluss an unserer Schule gemacht hat, ein paar Fragen gestellt und dabei Erstaunliches erfahren.
Wie kamst du zum Rappen, Max?
Max: „Eigentlich habe ich mich, so lange ich denken kann, für Musik und Gesang interessiert. Ich habe jedoch irgendwann gemerkt, dass ich nicht wirklich gut singen kann. Das war so ungefähr in
der Zeit, als ich mich für Hip Hop begeisterte. Ich fand Peter Fox richtig cool und habe seine Lieder auswendig gelernt und nachgerappt. Das hat mir aber irgendwann nicht mehr gereicht und ich
fing an, mit meinem Freund Can Saat eigene Raptexte zu schreiben. Vor einem Jahr veröffentlichten wir den Rap „Wasserfall“ auf unserem eigenen You-Tube-Kanal und erzielten damit recht viele
Klicks. Der Refrain von „Wasserfall“ ist sehr eingängig: „Probleme tauchen immer wieder auf, wenn du Angst hast lauf! Lauf weg oder mach's wie
De-Demax!“ Mit diesem Rap begannen wir, Geschichten zu rappen und auf diesem Weg unseren Ansichten und Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Mein großes Vorbild war dabei immer SIDO, einer der
bekanntesten Deutschrapper.“
Wie war bzw. ist das Feedback auf die Raps?
Max: „Eigentlich nur positiv. Ich werde von allen Seiten, auch von meinen Eltern, dazu ermutigt weiterzumachen. Ich erkläre mir das so, dass gerade in Raptexten, oft die Probleme junger Menschen angesprochen werden. Liebe, Schulstress, Frust mit dem Alltag, der Schule, den Mädels und so. Na ja, es ist halt bei Rappern nicht anders, als bei allen anderen Künstlern: Liebeskummer, Leid, Unglück, Probleme usw. inspirieren eben zum Kreativsein, weil man sich alles von der Seele schreiben kann! “
Wie nimmst du die Raps auf?
Max: „Zuhause habe ich mir ein kleines Studio zugelegt. Das ist ganz sinnvoll, da ich so direkt meine Texte mit den passenden Rhythmen unterlegen und die Feinarbeiten herausarbeiten kann. Wenn sich also was nicht gut anhört, dann kann ich solange daran feilen, bis es mir gefällt.“
Trittst du auch öffentlich auf?
Max: „Das würde ich gern noch ausbauen. Dazu muss ich aber noch etwas bekannter
werden. Am 22. Juni 2017 zum Beispiel habe ich anlässlich der großen Abschlussfeier der neunten und zehnten Klassen unserer Schule meinen ersten größeren Auftritt vor Publikum gehabt und dafür
eigens zwei Raptexte geschrieben: „Das ist der Song zur Abschlussfeier“ und „ByeBye – vorbei“, einen Rap, in dem es um einen Abschied von einer Liebe geht, was auch stellvertretend für den
Abschied von der Schule stehen soll. Mein Auftritt hat dabei richtig für Stimmung gesorgt und kam super gut an.“
Hast du andere Hobbys außer der Musik?
Max: „Durchaus! Ich male und gestalte sehr gern, bin da auch recht talentiert. Ein
„sehr gut“ in Bildender Kunst war mir meistens sicher. Ansonsten bin ich ein geselliger Mensch, tausche mich gern mit anderen aus und unternehme auch gern was.“
Was sind deine Pläne für die Zukunft, schließlich hast du ja gerade deinen Abschluss gemacht und ein neuer Lebensabschnitt beginnt?
Max: „Zuerst werde ich ganz schnöde einfach mit der Schule fortfahren,
um mich noch fitter für die Zukunft zu machen. Und klar, ich will parallel dazu mit der Musik weitermachen, mich weiterentwickeln, besser und bekannter werden. Denn eins habe ich immer gespürt:
Kunst, Musik und Rap – das ist mein Leben. Daran zweifele ich nicht. Ich bin ja noch jung und die Welt steht mir offen. Ach ja: Irgendwann hätte ich dann auch gern mal eine kleine Familie, mit
der ich im eigenen Haus mit Garten lebe. “
Na, das ist ein toller Gesprächsabschluss. Vielen Dank für das Interview, Max. Wir wünschen dir alles Gute für deine Zukunft und drücken ganz fest die Daumen, dass sich deine
Rap-Pläne verwirklichen lassen und sich auch deine privaten Träume erfüllen. Lass dich nicht unterkriegen und glaube einfach weiterhin ganz fest an dich.
Infobox:
Was ist eigentlich Rap?
Rap ist ein schneller, rhythmischer und markanter Sprechgesang in der populären Musik und Teil der Kultur des Hip-Hop. „To rap“ deutet die Art der Musik und des Sprechgesangs an.
In den 1990er Jahren wird in den Texten des Raps das Leben in den amerikanischen Ghettos seit den 1970er Jahren wieder aufgerollt und verarbeitet. Dabei handeln die Texte oft von den Problemen
der Kriminalität und Drogen, manche distanzieren sich eindeutig davon, andere heißen dasselbe gut. Im Laufe der Zeit und der unterschiedlichen Entwicklung des Rap wurden bei einigen Rappern auch
die Texte länger und gehaltvoller, man begann Geschichten zu rappen und auf diesem Weg seinen Ansichten und Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Rap ist längst nicht mehr auf die englische Sprache
beschränkt und hat auch in Deutschland viele Nachahmer gefunden – vom Rödelheim Hartreim Projekt über Fettes Brot bis hin zu SIDO, dem großen Vorbild von DMax (mehr dazu unter wikipedia.org/wiki/Rap).