Kommt mit auf eine Zeitreise ins römische Mainz!

Am Mittwoch, den 01.Februar 2017, machten sich 17 Schüler und Schülerinnen, zwei Lehrkräfte (Herr Kuproth und Frau Webb) und unsere FSJlerin auf den Weg nach Mainz, um dort auf den Spuren der Römer zu wandeln.

 

Entstanden war die Idee in der Latein-AG. Denn neben lateinischen Vokabeln, Texten und Grammatik wollten die Schüler endlich auch mal römische Geschichte life und in

Farbe erleben. Schnell war klar: Wir fahren nach Mainz! Denn Zeugnisse der Römerzeit

lassen sich in unserer Landeshauptstadt an vielen Stellen finden, reichte doch die Blütezeit der Siedlung Mogontiacum, wie Mainz zur Römerzeit hieß, bis ins 3. Jahr-hundert. Als die Theater-Talentschmiede erfuhr, dass eine Exkursion nach Mainz ge-plant ist und auch die Besichtigung des römischen Theaters auf dem Programm steht, war sie sofort dabei. Schließlich hat man nicht alle Tage die Chance, ein so altes Theater zu sehen, zumal eine professionelle Führung mit historischem Spaziergang verlockend klingt. Und in der Tat, beides war richtig gut! Denn das Motto lautete: „Kommt mit auf eine Zeitreise ins römische Mainz und erfahrt, wie man hier vor 2000 Jahren lebte.“

 

Das Römische Bühnentheater

Nach einstündiger Zugfahrt ging es dann um 9.30 Uhr am Museum für Antike Schifffahrt in Mainz los. Dort erwartete die Gruppe eine gut informierte Führerin. Und da das Museum erst gegen 10.00 Uhr aufmachte, spazierten erstmal alle zum nahe gelegenen Römischen Theater, das natürlich nur aus freigelegtem Mauerwerk be-steht, aber in seinen Grundzügen noch gut erkennbar ist. Der Bahnsteig, auf dem die Gruppe Platz bezog, um das Theater zu bewundern, war zur Römerzeit die Bühne gewesen und davor - gut erkennbar - erstreckten sich die vielen Sitzplätze, die einst 10.000 Menschen Platz boten. „Da kann man ja noch alle Steine sehen! Und die sind echt schon über 2000 Jahre alt!“, so voller Erstaunen Lana aus der 5a. Das Theater war wirklich sehr beeindruckend. Aber es war nichts im Vergleich zu dem, was die Schüler anschließend im Museum für Antike Schifffahrt erwartete.

 

Das Museum für Antike Schifffahrt

Das Museum vermittelt Einblicke in den vielfältigen Schiffsbau der Römerzeit und

bietet Aufsehen erregende Funde von mehreren antiken Kriegsschiffen, deren histo- rische Überbleibsel dort im Original zu sehen sind. Im Zentrum stehen 1:1 rekonstru-ierte militärische Schiffe, die bei den Schülern für Begeisterung sorgten. In diesem Rahmen wurde auch die als Kopie dargestellte Trajanssäule bewundert, die Bilder von antiken Schiffen zeigt. „Hier kann man ja richtig gut erkennen, wie die Schiffe mal ausgesehen haben. Ich habe mich auch schon gewundert, wie die Menschen heutzutage das so genau wissen wollen!“, entfuhr es Kim aus der 7b angesichts der Säule. Und Marcel, Nico und Philipp aus der 6a regten an, dass „wir in der Latein-AG statt Vokabeln und Grammatik ruhig mal so ein Schiff nachbauen können.“ „Ist gebongt. Ich besorge einen Bausatz dazu!“, erwiderte die Kursleiterin Frau Webb ganz spontan.

 

Viel Spaß haben auch die wandgroßen Bilder gleich zu Anfang der Ausstellung ge-macht, auf denen das Leben am Rhein zur Römerzeit nachempfunden wurde. Richtig gut kam bei den Schülern an, dass sich auf jedem Bild ein winziges Detail versteckte, das nicht zur damaligen Zeit passte. Dadurch war die Aufmerksamkeit besonders groß. „Ist doch klar, dass die damals noch keine Brille trugen und Uhren hatten die doch damals auch noch nicht, oder?“, so die Zehntklässlerin Anna ganz selbst-bewusst. Der Museumsbesuch hätte für einen Großteil der Gruppe ruhig noch länger dauern können, denn es gab sehr viel zu entdecken. „Schade, hier wäre ich gern noch geblieben. Wir hatten gar keine Zeit, uns die Filme anzuschauen und die aufgestellten Spiele auszuprobieren“, bedauerte Erik aus der 7b. Und Melina, ebenfalls 7b, stellte am Ende des Museumsbesuchs mit Entsetzen fest: „Mist, ich habe so viele Bilder hier gemacht. Jetzt ist mein Speicher voll!“

 

Historischer Stadtspaziergang

Aber bevor es langweilig werden konnte, ging es auch schon weiter zum historischen

Stadtspaziergang, der richtig informativ war. Die Schüler erfuhren dabei viel über die römische Geschichte in Mainz und konnten gleichzeitig historisch wichtige Orte bestaunen. Sie wissen jetzt, dass Drusus, der Stiefsohn des berühmten Augustus, im Jahr 13/12 vor Christus ein Legionslager auf dem Kästrich in Mainz gegründet hatte, um von dort Feldzüge gegen die Germanen auf der anderen Rheinseite unternehmen zu können. Zu seinen Ehren gibt es bis heute den berühmten Drusus-stein, der life von den Schülern bewundert wurde. Rund 12.000 Soldaten lebten in diesem Legionslager gegenüber der Mainmündung. Etwas weiter rheinaufwärts, im heutigen Weisenau, wurde ein zweites Legionslager errichtet, ebenso auf der gegen-überliegenden Rheinseite in Mainz-Kastel. Mogontiacum entwickelte sich rasch zu einem wichtigen militärischen und auch zivilen Zentrum und wurde schließlich zur Hauptstadt der römischen Provinz Germania Superior.

 

Die zweistündige Führung „Als die Mainzer Römer waren ...“ mit Besichtigung des Museums für Antike Schifffahrt, des römischen Bühnentheaters und des Drusussteines endete am Römertor auf dem Kästrich und hat Schüler wie Lehrkräfte rundum begeistert. Oder um es mit den Worten von Nils aus der 7a zu sagen: „Das war heute richtig cool. Auf jeden Fall besser als Schule! Das können wir ruhig öfter machen!