So das Fazit unserer Konrektorin Brigitte Sienz und der Schulsozialarbeiterin Sabine Bretzke-Scheid nach intensivem Besuch einer Realschule in Bayern, die den begehrten Schulpreis der Deutschen Schulakademie gewonnen hatte. Frau Sienz und Frau Bretzeke-Scheid hatten zuvor ein Stipendium der Deutschen Schulakademie erhalten.
„Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße“, sagt der Schriftsteller Martin Walser. „Losgegangen“ nach Erlangen bei Nürnberg sind am 22. Februar diesen Jahres die Schulsozialarbeiterin Sabine Bretzke-Scheid und die Konrektorin Brigitte Sienz – in der Reisetasche ein Stipendium der Deutschen Schulakademie, für das sich die beiden beworben hatten. Die Deutsche Schulakademie ist übrigens eine bundesweit aktive, unabhängige und schulartübergreifende Schulentwicklungsinstitution. Sie ist gleichzeitig Qualitätsagentur, Netzwerkplattform sowie Fortbildungseinrichtung und Sprachrohr erfolgreicher Schulpraxis. Ziel der Deutschen Schulakademie ist es, die Modelle bester und erprobter Schulpraxis aus rund zehn Jahren Deutscher Schulpreis in die Breite der Schullandschaft einfließen zu lassen (mehr dazu auf der Homepage zum Deutschen Schulpreis) . Also eine respektable Einrichtung!
Warum nach Erlangen? Hier gibt es die Realschule am Europakanal, die den begehrten Schulpreis der Deutschen Schulakademie gewonnen hat. Eine Woche lang durften Frau Sienz und Frau Bretzke-Scheid den Schulalltag an dieser preisgekrönten Einrichtung miterleben, mit Kollegen diskutieren und Ideen austauschen. Die Schule hat um die 700 Schüler, ca. 70 Lehrkräfte, ist 4-5-zügig, folgt einem bilingualen Konzept und ist zur Inklusion verpflichtet. Die Klassen sind wesentlich größer als bei uns in Rheinland-Pfalz und haben im Schnitt um die 30 Schüler. „Ganz besonders gut gefallen hat mir das Fach "Projekt" in Klasse 5: Keine Noten, die Themen werden von Lehrern gestellt (z.B. "Leidenschaft", "Streit und Versöhnung",...) und von Schülern ganz autonom bearbeitet und dann präsentiert. Dazu haben die Schüler ca. fünf Wochen Zeit. Kommt bei allen total gut. Und die Ergebnisse (Theaterszenen, Filmchen, etc) sind einfach super!“, schwärmt Frau Sienz. „Ganz besonders überrascht hat mich die eher spartanische Ausstattung der Erlanger Realschule. Dagegen ist die Disibod Realschule plus mit viel Platz und modernem Equipment geradezu gesegnet“, so unsere Konrektorin weiter. In der Tat: Der fast fertiggestellte Umbau ist ein weiterer Vorteil für unsere Schule. Es stehen jetzt Räumlichkeiten zur Verfügung, von denen andere Schulen nur träumen können.
Ideen und Impulse, die preisverdächtig sind
Am 11. und 12. März diesen Jahres gab es dann ein abschließendes Stipendiatentreffen bei Berlin, wo nochmals mit internationalen Referenten über Innovationsmöglichkeiten an deutschen Schulen diskutiert wurde. Frau Sienz und Frau Bretzke-Scheid sind sich einig: „Was wir hier in unserer Schule bereits an Ideen und Impulsen umgesetzt haben, könnte schon preisverdächtig sein. Allein das Angebot der Berufseinstiegsbegleitung mit engmaschigem Coaching unserer Schüler und der schuleigenen Berufsausbildungsmesse, zu der auch regelmäßig Schüler anderer Schulen kommen, ist ein außergewöhnliches Projekt, das in der ganzen Umgebung seinesgleichen sucht.“